Shining

Gebalte Jazz-Metal Akrobatik. Die Norweger von Shining haben mit One One One ein fast schon eingängiges Industrial-Jazz-Prog-Metal-Album veröffentlicht. Der Sound besteht aus Industrial Metal, wie man ihn von Bands wie den frühen NIN kennt. Zusätzlich findet das Saxofon regelmäßig Verwendung. Shining sind im Gegensatz zu vielen anderen Industrial Metal Bands keinesfalls monoton, sondern sehr «chaotisch», was ihrem jazzlastigen Ansatz geschuldet ist.

Shining erschaffen eine künstlerische Tautologie, ein nicht zu fassendes, häufig in sich kreisendes Ergebnis, das die ein oder andere Redundanz leider nicht vermeiden kann. Natürlich, das Gesetz des Minimals diktiert den durchaus fähigen Musikern, dass sie sich allzu weit aus dem Prager Fenster lehnen dürfen, doch gerade die Unbändigkeit lässt den rasenden Roland stürzen. Denn häufig nimmt die Band ihren Hörer nicht mit auf diese Geisterbahnfahrt durch klangliche Abartigkeiten und erschafft etwas verstörendes, zuletzt aber nicht wegweisendes, etwas ungewöhnliches, zuletzt aber doch nicht mehr als eine Mutation. Und dennoch ist man geneigt, diese musikalischen Störgeräusche immer wieder auf des Messers Schneide tanzen zu lassen, denn das Uneröhrte will erhört werden, auf dem Scheideweg des Klangs zur Musik wird nun also vorgezogen die letzte Schlacht geschlagen und schließlich, ja, schließlich bleibt vor allem eines zurück: Der Respekt vor dem Mut dieser Klangkünstler, die Faszination, diese Dekonstruktion des Rocks und des Jazz in Reinkultur erleben zu dürfen.