Schnipo Schranke
Wir haben wirklich Glück mit Schnipo Schranke. Dass in einer Zeit, in der alles Gestörte, Neurotische entweder zu riesigen Funmonstern aufgeblasen oder unter den Teppich gekehrt wird, plötzlich diese beiden Songwriterinnen um die Ecke gekommen sind. Als vor anderthalb Jahren das Debüt von Daniela Reis und Fritzi Ernst alias Schnipo Schranke herauskam, war man irgendwie irritiert bis begeistert: Dass diese beiden jungen Frauen so derbe Sachen zu so entzückenden Melodien singen. Sie haben nicht locker gelassen und weiter getextet und komponiert, immer weiter: Auch um klar zu machen, dass die wirklich derben Sachen nichts mit «Pimmel» oder «Pisse» singen zu tun haben. Sondern mit Liebe, Tod, Vergangenheit, zum Beispiel. Daniela Reis und Fritzi Ernst haben im ersten Jahr ihrer Starwerdung so viel um die Ohren gehabt: Ihr Debütalbum haben sie in die Welt getragen, ständig Konzerte gespielt, Termine, Termine. Und währenddessen haben sie noch das seit Januar erhältliche, zweite Album «Rare» produziert.