Rikas
Rikas und der Frühling – das passt zusammen! Darum freuen sich Sam, Sascha, Ferdi und Chris umso mehr auf grosse Headline Tour zu gehen. Da kann man gut und gerne vergessen, dass es sich bereits um den vierten Anlauf dieser Tour handelt. Ja, es sind schwierige Zeit in denen wir leben, aber gerade diese vier Hombres lassen sich nicht unterkriegen. Nach ihrem, von der Kritik gefeierten, Soul-Pop Album «Showtime» aus dem Jahr 2019, einer ausverkauften Tour und Festivalaufritten beim MS Dockville, Puls Open Air oder dem Southside Festival, waren die Jungs weiter fleissig. Im Dezember 2020 erschien der Song «Overthinking», eine heimliche Hymne an und gegen den Selbstzweifel. Und schon hier kamen die Fragen auf, die sich auf der darauffolgenden EP «Short Stories» zuspitzen sollten: Was heisst es 2021 als Indie-Band in Deutschland unterwegs zu sein? Und was macht es mit einem Quartett, das sich auch zu einem grossen Teil über Live-Shows definiert, wenn Kunst plötzlich nur noch digital stattfinden kann? «In Momenten wie diesen fühlte sich die Arbeit in der Band für uns wie ein aussterbendes Handwerk an», so Sascha Scherer.
Trotzdem schafften es Rikas im Jahr 2021 über 40 Shows und Festivals zu spielen. Erst zuletzt waren sie als Support von Alice Phoebe Lou in Europa unterwegs. Sehr treffend bezeichnete Alice die Band als «the least german Germans I’ve ever met. On and off stage.» Das tut gut und lässt die Jungs optimistisch in die Zukunft blicken. Vier Kosmopoliten auf dem Weg sich jeden Acker der Welt zu erspielen. Denn bevor sie auf grosse Headline Tour gehen, werden sie im März ihre ersten Auftritte in den USA spielen, unter anderem auf dem legendären SXSW in Austin, Texas. Mit zahlreichen Songs auf Rotation in ganz Europa sowie über 20 Millionen Streams auf Spotify etablieren sich Rikas langsam aber sicher zu einem der gefragtesten Musikexporte aus Deutschland.
Warum? Ganz einfach: ein Konzert von Rikas macht glücklich! Die Band ist der Star und die abwechselnden Stimmen erinnern immer wieder an die Beatles. Richtig, sie scheuen sich nicht davor die grossen Bands zu beerben. Referenz trifft auf Erfindertum. Ausserdem könnten sie die heimlichen Söhne von Wes Anderson sein. Die Bühnenshow ist cool und erfrischend. Es braucht hier keine grossen Gesten wie Handtuch wedeln oder Moshpits. Rikas sind filigran, hier mal ein lässiger Tanzschritt, im nächsten Moment groovy und dann wieder gefühlvoll. Und dabei immer charmant und taktvoll. Die Songs von Rikas drehen einen Abend ohne Plan, einen Film ohne Plot, ein Gericht ohne Gewürze im Handumdrehen zu etwas Unvergesslichem. Mit Melodien wie Stevie Wonder, dem Pop-Drive von Phoenix und der Selbstironie eines Jarvis Cocker. Dazu so viel Souveränität, dass man sich fragt, woher, zum Teufel, haben die Jungs das?