Konzerte und Tickets für Pegasus

Pegasus

Der war bitter. Ein Schlag in den Bauch einer ganzen Bandgeschichte. Erst mal pure Konsternation. Wenn Musiker im Übungsraum sitzen, betroffen zu Boden starren und selbst der Ohrwurm den sauren Apfel meidet, dann ist etwas passiert. Ein geworfenes Handtuch reicht aus, um Pegasus für kurze Zeit zum Verstummen zu bringen. Gründungsmitglied Gabriel Spahni gibt seinen Austritt bekannt und verkündet unwillkürlich ein neues Kapitel der Band, kurz vor Ende der Studioaufnahmen von «Twisted Hearts Club». Und als wäre diese Pille nicht schon bitter genug, doppelt Simon Spahr später nach. Für ihn würde es ohne Gabriel nicht mehr stimmen. Deshalb zieht auch er den Hut per Ende 2025.

Wo bis jetzt noch Sonne den Boden wärmte, legt sich erstmal ein dunkler Schatten in Richtung Zukunft. Und damit Ungewissheit. Wie wohl die Fans darüber denken? Wie aus dieser Schockstarre erwachen? Wie können nächste Schritte aussehen? Aber vor allem: Wie wird es sich anfühlen, zwei langjährige Freunde ziehen zu lassen? Vor seiner Antwort amtet Noah Veraguth erstmal durch: «Das Fundament von Pegasus ist unsere Freundschaft. Wir waren Freunde, bevor wir zur Band wurden.» Kaum verwunderlich also, dass das verschworene Quartett schon seit vielen Jahren durch die hügelige helvetische Musiklandschaft reist. Und Hand aufs Herz: Ohne eine solche Verbundenheit hätten es die vier Jugendfreunde aus Biel kaum zu einer der grössten Schweizer Bands geschafft.

Dem freundschaftlichen Kitt liegt nun auch ein achtes Studioalbum mit dem bittersüssen Titel «Twisted Hearts Club» zugrunde. Als hätte die Ironie des Lebens mit grosser Hand ausgeholt, um den Machern eine popkulturelle Klatsche zu verpassen. Der Frontmann aber argumentiert nüchtern: «Natürlich trugen Gäbus und Simons Abgang das ihrige dazu bei. Der Titel zeigt, dass Herzen nicht mehr im Einklang sind.» So dramatisch dies klingen mag, so nüchtern betrachten Pegasus ihr neues Kapitel aber auch. Kommt dazu, dass der Haussegen nicht schief hängt – und der neue Langspieler kein Kältebad in der Tristesse ist.

Auch wenn die erste Single «How Much Can A Heart Break» als Leitfaden verstanden werden könnte. Als Ballade einer Momentaufnahme, sozusagen. Die 13 neuen Songs von Pegasus standen bereits lange vor dem bitteren Skandalon. Und eine ordentliche Portion Herzschmerz war schon seit jeher eine Ingredienz, die das Erfolgsrezept von Veraguth, Spahni, Brenner und Spahr ausmacht. Nicht traurig sein, also.

Wo ruhige Songs sich die Klinke in die Hand geben, da hauen sich Disco-Beats die Nächte um die Ohren. Wie etwa in «Greatest Love», einer Nummer, die auch The Weeknd gut stünde. Oder es peitscht der Pop im Vorwärtsgang auf «My Love», um klarzumachen: Pegasus und Stefanie Heinzmann sind eine perfekte Symbiose, die auf äusserst positive Weise Frühlingsgefühle weckt. Mit «Next Day» schufen Pegasus gar ein kleines Monster, das sich in grossen Stadion genauso wohl fühlen würde wie in kleinen Clubs. Und dann gibt es noch genau jene neue Perlen, die klar verdeutlichen, wie stark Noah Veraguth und Gabriel Spahni als Songwriter gewachsen sind in den letzten Jahren. «Shine A Light» oder «Better Now» sind zwei Songs aus dem Leben, die direkt in Herz und Seele zielen und lange nachhallen werden.

Aus Jugendfreunden wurden Männerfreundschaften, aus ersten Gehversuchen im Übungskeller ein stolzes Kapitel Schweizer Musikgeschichte. Dieses erfuhr jetzt zwar ein Ruckeln, soll aber nicht erschüttert werden. Denn wenn es nach Noah Veraguth geht, sind Pegasus gekommen, um zu bleiben. «All das, was wir uns aufgebaut haben, ist mir wichtig. Zu wichtig, als dass man es nun einfach sein lassen könnte», zementiert der Mastermind das weitere Bestehen der Band. Und er blickt hoffnungsvoll in die Zukunft. Fast möchte man meinen, er lächelt sanft. Ob es die Aussicht auf eine neue grüne Wiese ist, wissen wir nicht. Auch gut möglich, dass der Schweizer Musiker erstmal an all das denkt, was jetzt noch kommt. Nämlich an eine ausgedehnte Tour, zahlreiche Auftritte und nicht zuletzt an unbeschwerte Momente im Kreise jener Jungs, mit denen er sein halbes Leben bestritten und neu den «Twisted Hearts Club» gegründet hat.

 

07.03.2025
Herisau, Casino Herisau
Doors: 19:00
Show: 20:00
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15.03.2025
Luzern, KKL
Doors: 19:00
Show: 20:00
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16.03.2025
Luzern, KKL
Doors: 18:30
Show: 19:30
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21.03.2025
Lausanne, Docks
Doors: 19:00
Show: 20:00
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22.03.2025
Basel, Volkshaus Basel
Doors: 19:00
Show: 20:00
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28.03.2025
Bern, Bierhübeli
Doors: 19:00
Show: 20:00
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29.03.2025
Bern, Bierhübeli
Doors: 19:00
Show: 20:00
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Radio SRF 3 SonntagsZeitung
30.03.2025
Bern, Bierhübeli
Doors: 19:00
Show: 20:00
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Radio SRF 3 SonntagsZeitung
12.04.2025
Zürich, THE HALL
Doors: 18:30
Show: 20:00
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26.07.2025
13.12.2025
Zürich, THE HALL
Doors: 18:30
Show: 20:00
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20.12.2025
Bern, Festhalle
Doors: 18:30
Show: 20:00
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