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Deus
dEUS hatten nie wirklich eine Philosophie und wollten auch nie eine haben. Dennoch sind sie bestimmten Grundsätzen immer treu geblieben. «Man will sich nicht wiederholen, aber man hat seinen Stil», sagt Tom Barman, Frontmann und genialer Leader der belgischen «artrockers». «Man will neue Sachen ausprobieren und einfach auf das reagieren, was sich gerade frisch anfühlt.». So zu hören auch auf «How To Replace It» (VÖ 17.02.2023), ihrem achten Studioalbum und dem ersten seit zehn Jahren: unverwechselbar und einfallsreich, melodisch und doch trotzig schräg. Einzigartig. Und vor allem: unverkennbar dEUS.
Selbst der Titel – geheimnisvoll, schräg – wirkt wie ein fantastisches Unbekanntes, das eine tiefe Weisheit andeutet. Folgt man den lyrischen Hinweisen, könnte man zum Schluss kommen, dass es um die Romantik und das Altern geht; blinzelt man ein wenig, könnte man darauf kommen, dass die Moderne das beschriebene Unbehagen ist. So oder so, die Intrige wird absichtlich geschürt. Ist es eine Frage, ist es eine Antwort… es liegt am Hörer, sich zu entscheiden.
Manche Bands altern in Würde und gleiten in etwas Bequemeres ab. Andere verschwinden in der Bedeutungslosigkeit und haben nichts mehr zu sagen. Achtundzwanzig Jahre nach ihrem Debütalbum haben dEUS weder das eine noch das andere getan – sie sind nach wie vor Indie-Urgesteine, die immer weiter nach vorne drängen und endlos neugierig und kreativ rastlos sind: «Nach so vielen Jahren wollen wir so viele Festivals besuchen und an so vielen Orten spielen wie nur möglich.», sagt Tom Barman, «Wir können es kaum erwarten, diese Songs live zu spielen.».